Jupiter (Astrologie)

Jupiter in der illuminierten Handschrift De Sphaerae (ca. 1470)

Jupiter ist im geozentrischen Weltbild der westlichen Astrologie einer der klassischen sieben Planeten. Das astrologische Symbol ist ♃ (Unicode U+2643).

Durch seine Entfernung von der Sonne, die über fünfmal so groß wie die der Erde ist, bewegt er sich auch deutlich langsamer. Für einen siderischen Umlauf braucht er fast 12 Jahre, durch den Tierkreis bewegt er sich mit durchschnittlich rund 5 Bogenminuten pro Tag. Die synodische Umlaufzeit, also die Zeitspanne zwischen zwei Oppositionen, beträgt 399 Tage. Um den Zeitpunkt der Opposition wird er für etwa 4 Monate rückläufig und vollführt am Erdhimmel eine Planetenschleife. Während der Opposition befindet er sich am erdnächsten Punkt seiner Bahn und ist zugleich am hellsten. Die maximale scheinbare Helligkeit ist dann mit −2,94 mag gleich der von Venus und Mars.[1]

Folge von drei Großen Konjunktionen in Keplers De stella nova (1606)

Von besonderem astrologischem Interesse sind die sogenannten Großen Konjunktionen von Jupiter und Saturn. Da die Umlaufzeiten von Jupiter mit 12 und Saturn mit 30 Jahren annähernd im Verhältnis 2 : 5 stehen, erfolgen diese Annäherungen ungefähr alle 20 Jahre. Der ekliptikale Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Großen Konjunktionen ist 117°, was nahe am Winkel des Trigon-Aspekts von 120° ist. Das hat zur Folge, das aufeinanderfolgende Große Konjunktionen in der Regel in dem gleichen Tierkreiszeichen-Trigon stattfinden. Diese Trigone werden traditionell als Triplizitäten bezeichnet und sind jeweils einem der klassischen vier Elemente zugeordnet zum Beispiel Zwillinge, Waage und Wassermann dem Element Luft. So wird der Großen Konjunktion von 2020 im Wassermann im Jahr 2040 eine in der Waage und 2060 eine in den Zwillingen folgen. Rund alle 200 Jahre verschiebt sich der Ort der Großen Konjunktionen in die nächste Triplizität und nach 800 Jahren beginnt dieser Zyklus von neuem, ein Umstand, dem Johannes Kepler große Bedeutung beimaß und ihn veranlasste, die Geschichte in Perioden von 800 Jahren einteilte.[2][3]

Kepler errechnete ausgehend von der Großen Konjunktion von 1603, dass im Jahr 7 v. Chr. eine sogenannte Größte Konjunktion stattgefunden habe und vermutete, dass diese den astronomischen Hintergrund für den Stern von Bethlehem gebildet habe. Eine Größte Konjunktion findet dann statt, wenn während einer Großen Konjunktion Jupiter und Saturn in Opposition zur Sonne stehen. Durch die dann ausgeführten Planetenschleifen kommt es zu mehrfachen kurz aufeinanderfolgenden Begegnungen der Planeten.[4][5]

In der Antike wurde Jupiter von den Griechen mit Zeus identifiziert. Die Entsprechung bei den Römern war der Gott Jupiter. Diese Identifikationen prägten auch die astrologische Ikonografie in Mittelalter und früher Neuzeit. Typische Attribute bildlicher Darstellungen sind daher Zepter und Blitzbündel.

  1. A. Mallama, J. L Hilton: Computing Apparent Planetary Magnitudes for The Astronomical Almanac. In: Astronomy and Computing 25 (2018), S- 10–24, doi:10.1016/j.ascom.2018.08.002.
  2. Johannes Kepler: De stella nova. Prag 1606, Kap. VII.
  3. Donald V. Etz: Conjunctions of Jupiter and Saturn. In: Journal of the Royal Astronomical Society of Canada, Bd. 94 (2000), S. 174.
  4. W. Burke-Gaffney: Kepler and the Star of Bethlehem. In: Journal of the Royal Astronomical Society of Canada. Bd. 31 (1937), S. 417.
  5. Michael R. Molnar: The Star of Bethlehem: The Legacy of the Magi. Rutgers University Press, 2008, ISBN 978-0-8135-2701-7.

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